Mikronährstoffe oder Spurenelemente (das sind meist Schwermetalle) werden in allen Biogasanlagen benötigt. Die Mikronährstoffe sind die zentralen Atome in den Enzymen, welche die Methanbakterien bilden müssen, um Biogas erzeugen zu können. Ohne Mikronährstoffe gibt es auch kein Biogas.
Ein Teil der benötigten Mikronährstoffe wird meist mit dem Substrat geliefert. Wenn mit dem Substrat weniger geliefert wird als die Biologie benötigt, wird der Prozess instabil, die Säuren im Fermenter steigen an und die Biogasausbeute sinkt. Nur bei extrem geringer Raumbelastung unter 1 kg/cbm/d und sehr hohem Gülleeinsatz kann eine Anlage auch komplett ohne zusätzliche Mikronährstoffzugabe gut funktionieren.
Durch den Einsatz der Mikronährstoffe wird der Biogasprozess stabiler, es können erheblich höhere Raumbelastungen erreicht werden, die Biogasausbeute wird bis zum theoretisch möglichen gesteigert und die Biogasqualität wird besser.
Mikronährstoffe machen nicht mehr Biogas, aber sie ermöglichen es der Biologie, alles herauszuholen, was möglich ist. Gegenüber einer instabil laufenden Anlage ohne Mikronährstoffe wird der Substratbedarf bei gleicher Leistung aber merklich gemindert.
Die Analyse der Mikronährstoffe in den Fermentern, die oft empfohlen wird, liefert keine aussagefähigen Daten, da die Mikronährstoffe meist in unlöslichen Verbindungen vorliegen, z.B. Sulfide. Diese können die Methanbakterien nicht „sehen”, also auch nicht nutzen. Selbst wenn z.B. Nickel in der Analyse hinreichend vorhanden ist, bedeutet das noch lange nicht, daß auch genügend für die Methanbakterien bioverfügbar ist. Die Mikronährstoff- oder Spurenelementanalyse kann man sich meist sparen.
Wenn sie Fragen haben hinterlassen sie bitte einen Kommentar oder schreiben sie mir.